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Kirche

Die Kirche

Evangelische Kirche Ober-Ramstadt von außen, Südwest-Ansicht

Ober-Ramstadts evangelische Kirche wurde 1717 nach Plänen von Louis Remy de la Fosse im Stil des Barock erbaut. Dieser stand in Diensten des Landgrafen Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt und entwarf auch das Darmstädter Schloss.

Die Ober-Ramstädter Kirche von 1717 wurde auf den Fundamenten älterer Kirchen gebaut.

Die ältesten gefundenen Überreste stammen aus spätkaroligisch-ottonischer Zeit ca. 900 n.Chr.. Diese Vorgängerkirche war vermutlich ein einfacher kleiner Saalbau mit einer Ausrichtung nach Osten.

In romanisch-frühgotischer Zeit zwischen 1100 und 1200 n.Chr. wurde die Saalkirche vergrößert und erhielt einen kleinen Chorraum.

Ab ca. 1300 n.Chr. wurde die Kirche gotisch umgestaltet. Der Choraum wurde vergrößert und an der südlichen Seite des Chorraumes ein Wehrturm angebaut. Dieser wurde in späteren Jahren wieder abgetragen und auf der Westseite neu gebaut.

Die barocke Kirche von 1717 wurde nochmals nach Osten hin zu einem rechteckigen Grundriss vergrößert. Dazu wurden einige Mauern der alten Kirche wieder verwendet. Der Eingang war zunächst an der südlichen Seitenwand und wurde später nach Westen gegenüber dem Altarraum versetzt.

Das Innere der Kirche wurde bereits im 18. Jahrhundert verändert. Die Kanzel, die sich zunächst an der südlichen Längswand befand, wurde hinter den Altar versetzt. Damit erhielt man eine achsiale Anordnung Eingang - Taufstein - Altar - Kanzel - Orgel. Das Kruzifix befand sich auf der Empore über dem Eingang.

In den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde die achsiale Anordnung aus ganz praktischen Gründen verändert: Bei Hochzeiten kam das Brautpaar immer nur schwer am Taufstein vorbei, der im Mittelgang stand. Dieser wurde daher im Altarraum an die südliche Seite versetzt. Um dennoch wieder eine theologisch bedeutungsvolle Anordnung herzustellen, wurde das Kruzifix zum Ausgleich auf die nördliche Seite des Altarraums versetzt. So wurde die achsiale Anordnung der Elemente in eine kreuzförmige Anordnung umgewandelt.

Orgel
KruzifixKanzelTaufstein
Altar
Eingang

2015 bis 2016 wurde der Dachstuhl der Evangelischen Kirche saniert, da ein Großteil des vorhandenen historischen Dachgebälks durch früheren Schädlings- und Schimmelbefall so stark geschädigt war, dass die Statik gefährdet wurde. Im Zuge der Sanierungsarbeiten wurde entdeckt, dass die Laterne des Kirchturms, die in den letzten Jahrzehnten geschlossen war, ursprünglich als offene Laterne gestaltet war. In enger Zusammenarbeit und Absprache mit dem Denkmalschutz wurde die Laterne daher wieder geöffnet. Vor der Verschmutzung durch Tauben wird hoffentlich der in einem neu installierten Nistkasten im Kirchendach nistende Turmfalke schützen. Auch dieser Dachbewohner samt seinen flüggen Jungvögeln wurde 2015 kurz vor Beginn der Sanierungsarbeiten entdeckt. Die neue Behausung hat er gerne angenommen.

2016-2018 wurde dann auch der Innenraum der Kirche vollständig saniert. Die gesamten elektrischen Leitungen, die Licht- und Tontechnik wurden erneuert. Der Putz wurde bis auf die halbe Höhe der Wände abgeschlagen, da sich über die Jahre Risse im Putz gebildet hatten. Neuer Putz wurde aufgetragen, die Anstriche der Wände und der Holzteile sowie der Holzfußboden im unteren Kirchenraum und auf der Empore erneuert und der Teil des Sandsteinfußbodens überarbeitet. Auf der Empore wurde eine Stufe entfernt und neue Bestuhlung wurde angeschafft. Im hinteren Teil des Kirchenschiffs wurden Einbauschränke installiert, um besseren Stauraum zu gewinnen.

Mit dem hellen, warmen und freundlichen Anstrich und der während der Sanierung erneuerten Beleuchtung ist die Kirche nun auch optisch ein einladender Ort geworden.

Folder zur Kirchenbesichtigung

Die Kirche ist auch außerhalb der Gottesdienste geöffnet:

Während der Sommerzeit sonntags von 14-18 Uhr

Während der Winterzeit sonntags von 14-16 Uhr


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